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Leselust

Über die Übung von Atemkontrolle, Pranayama genannt

Im Yoga Sutra Kap.2 Vers 52 wird angegeben: Wenn dies erreicht ist, löst sich der Schleier um das innere Licht auf.

Aber bevor das passiert, wirkt es befremdlich und schwierig, den Atem über einen längeren Zeitraum in eine Übungsschablone zu geben. Manche sagen dazu, sie fühlen sich unwohl oder zu restriktiv gebunden. Andere haben sogar Angst. Einigen ist es vollkommen egal. Sie ignorieren diese Übungspraxis.

Wichtig ist, dass du bei einem geschulten und selber praktizierenden Lehrer diese Atemübungen Übungen lernst. Wie bei uns. Einen Lehrer hast, der sehen kann, was du machst und der auf deine Fragen eingehen kann.

Aus Übungserfahrung kenne ich nichts am Atem, was mir unbekannt oder komisch vorkommt. Alles ist völlig normal. Dabei habe ich in der Vergangenheit bis zur Grenze geübt, Luftanhalten, schnell, langsam, singend, zischend, rauschend, Mund, Nase, Nase verstopft, erkältet, mit Panikatacke, ohne Panikattacke, bei völliger Ruhe, mit Hyperventilation, in Eiskälte, in tiefem Wasser. Ich musste mich irgendwie immer in alle Richtungen versuchen. Ich wollte herausfinden, wie mein Körper und mein Gehirn darauf anspricht. Ob sich was verändert in mir.

Dabei bin ich mehr oder weniger absichtlich und zufällig über mich hinausgegangen, drüber gestolpert und habe Folgendes festgestellt: 

Es ist am Ende ganz einfach: wenn der Atem zur Ruhe kommt, ist das innere Gefühl hell, leicht und freundlich. Alles andere ist Verschleierung oder Schmerz. Genau wie im Sutra beschrieben.

Das war auch einer der Punkte, wo ich mir gesagt habe: „Katrin, lies einfach nur die alten Texte und üb nur das.“

Für ein kurze Zeit kannst du spüren und erleben, dass es noch was anderes gibt, als sich im Dauerlauf den Stricken von Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen zu verhaften. 

Ich habe festgestellt:

Ich kann wirklich richtig froh sein zu atmen. Neben Bewusstsein ist der Atem unsere Existenzgrundlage.
Einatmen, ausatmen, Pause, nächster Zug. Eines nach dem anderen, dabei hin spüren und loslassen, so weitermachen, immer wieder relaxen ohne dabei einzuschlafen, lächeln und auch das wieder loslassen. So wieder von vorne. Solange, bis es so leicht wird und übersichtlich, dass es keine Fragen mehr gibt. Wenn etwas schwierig wird, vereinfache es, so lange bis es leicht geht. Das üben und verfeinern.