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Glückliche Katze oder Hund? Ein Interview von Jana Sattler

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Wohlfühlen in diesen Zeiten

Aufstehen, tief atmen. Bewegen, tief atmen. Schlafen, tief atmen. In dieser besonderen Zeit, viel Zeit zu haben, und dabei das Richtige für sich tun. Was können Sie machen? Yoga am frühen Morgen vor dem Frühstück oder am Abend vor dem Dinner. Beide Arme hoch zum Himmel strecken, eine wunderschöne Dusche für die Wirbelsäule, die Katze, den Sonnengruß in 12 Schritten üben.

Sicher haben Sie über Yoga schmal gehört oder gelesen. Vielleicht aber noch nie selbst ausprobiert. Mit Yoga in den Tag starten, weitermachen oder für sich selbst neu interpretieren. Das ist eine gute Idee. Draußen im Park an der Ilm, im Studio in Ihrem Kiez um die Ecke oder im Moment in Ihrem kuscheligen Wohnzimmer. Jede kleine Bewegung ist besser als keine. Corona muss Sie nicht ändern. Sie können sich einfach bewegen und tief atmen um gesund zu bleiben. Yoga täglich zu üben bringt Sie persönlich auf neue Gedanke, inspiriert Sie vielleicht ein gutes Buch zu lesen oder ein neues Kochrezept auszuprobieren.

Dazu ein Interview mit Katrin Hirsch, Inhaberin Yoga Zentrum Weimar

Online oder Offline Yogaunterricht, was denkst du ist besser?

Im Moment können wir nur online Yoga unterrichten. Online aber live. Die Gemeinschaft ist da, wir können uns sehen, auch mal herzlich zusammen lachen. Im Offlineunterricht, ich hoffe wir kommen bald wieder dazu, können die Leute von dem schönen Raum profitieren, der sie umgibt. Das gemeinsame Üben im Studio ist etwas Anderes. Ich kann ihnen dann direkt sagen: „Streck mal dein Bein!“

Yoga und Wohlfühlen, was heißt das für uns?

Per Definition ist Yoga ein Zustand des Geistes. Asanas und Meditation haben eine gewisse Wirkung auf den Geist, damit er ruhig wird. Dann fühlt auch der Körper sich wohl. Unwohlsein ist in diesen Zeiten leider öfter Normalzustand. Und Yoga, also Wohlfühlen bei geistiger Ruhe und Klarheit, ist eine echte Alternative. Erfordert aber Eigeninitiative. Wohlfühlen bringt aber auf den Punkt, was deine wahre Natur ist. Jeder Mensch darf sich wohlfühlen.

Für welches Alter ist Yoga geeignet?

Der Zustand des Yoga, von dem ich soeben sprach, ist ein ganz natürlicher Seinzustand und entspricht dem eines kleinen Kindes. Wir sollten diesen Zustand aufrecht erhalten und oder für uns zurückerobern. Mit Lust und Freude durch den Tag zu gehen, Aufgaben und neue Dinge zu entdecken. Jede Lebensphase bringt genug Spielraum.

Yoga und die Natur, siehst du eine Verbindung?

Wenn Yoga der natürliche Seinzustand des Geistes ist, dann kann die Natur uns als Spiegel dienen. Ein unruhiger See mit Wellen, ein Fluss mit Strudeln ist natürlich. Das ist vergleichbar mit Gedankenbewegungen. Kommt alles zur Ruhe, kannst du bis auf den Grund sehen. Das spiegelt sich in unserem Gehirn wieder. Natur ist Harmonie. Betrachte einen ruhigen See, Feuer, sieh einem Schwarm Vögel nach. Du kannst dich mit jedem Element verbinden. Überall ist Harmonie und Ordnung, Struktur. Auch wenn es manchmal chaotisch wirkt. Die Natur macht keine Fehler. Auf deinem Balkon stehen und in den Himmel schauen, die Vögel fliegen sehen ist auch Natur. Die frische Morgenluft atmen, das Holz unter den Füßen fühlen ist Natur.

Was ist dein Tip? Katze oder Hund?

Ich favorisiere die Katze. Das ist eine „artgerechte“ Mobilisation der Wirbelsäule, der große Gelenke, Schultern und Hüften in Verbindung mit einem tiefen Atem. Es gibt nichts Besseres. Der Hund ist manchmal zu viel Stress am Anfang. Versuch erstmal die Katze.

Jana Sattler, Journalistin, Weimar